Die Geschichte der Lindenauer Kegelbahn

 

Kegelbahn 2019

In den Jahren 1958 und 1959 bauten die Lindenauer Sportler in Eigeninitiative eine Freiluftkegelbahn. Fast t�glich wurde dort unter der Leitung der verdienstvollen Sportfreunde Bernhard Delang und Paul K�ckritz gekegelt und Sport getrieben. Diese Anlage wurde zu einem wirklichen Volkssportzentrum.

Kurt L�sche schiebt die erste Kugel

Werner Jahn sucht nach Geld, Oskar Richter und Lothar H�ntsch gucken zu. Kurt Kaubisch und Sohn Eberhard stehen noch abseits.

 

Die Freiluftkegelbahn vor der Umkleidebaracke entsprach nicht mehr den Anforderungen. Besonders in den Jahren 1958/59 stieg das Interesse der Lindenauer Einwohner an sportlicher Bet�tigung. Das traf besonders auf �ltere Menschen zu und auf solche, die nicht nur Fu�ballspielen wollten oder konnten.

Damit zeichnete es sich immer mehr ab, eine neue Bahn zu schaffen. Mit einem Startkapital von 1000 Mark aus Privathand, von Bernhard Delang geliehen, wurde nach Genehmigung vom 31. Mai 1960 durch den Rat des Kreises Senftenberg der Bau in Angriff genommen.

Sofort fanden sich viele Unentwegte der Gemeinde und begannen aus dem Nichts heraus mit den ersten Arbeiten. Die Begeisterung kannte keine Grenzen. Steine wurden aus dem Tagebau geholt und vor Ort abgeputzt. Das notwendige Holz spendeten die Bauern aus ihrem Wald. Zuerst wurde das Geb�ude im Rohbau fertig gestellt. Es wurden geschaffen: die eigentliche Bahn, ein Raum f�r Ausschank von Getr�nken, ein gro�er Aufenthalts- und Zuschauerraum und Toiletten f�r M�nner und Frauen.

Gro�e Leistungen vollbrachten damals die Sportfreunde Wilfried Schulze, G�nther Hofmann, Wolfgang Heine, Werner Dietrich, Paul K�ckritz, Bernhard Delang, Sefrin Opitz, Horst Heduschka, Heinz Menge, Gerhard Hausdorf, Wolfgang Wiesner und Klaus K�ckritz.

Der Flei� und die Einsatzbereitschaft beim Bau der Kegelbahn wurde vom damaligen B�rgermeister Rudolf Heduschka in hervorragender Weise unterst�tzt. S�mtliche Aufgaben wurden gemeinsam gemeistert und gel�st. Alle M�hen und Anstrengungen waren dann vergessen, als die erste Kugel auf dem blanken Asphalt geschoben wurde und in feierlicher Form die Einweihung der neuen Kegelbahn stattfand.

Eine gro�e Ehrentafel w�rdigt die damaligen Leistungen der Sportler und verdienstvollen Einwohner. Insgesamt wurden von Sportlern und Einwohnern 2530 Aufbaustunden ohne Bezahlung geleistet.

 

Rasch ging es nun zum organisierten Kegelsport �ber. Noch im Jahre 1962 wurde der Punktspielbetrieb mit einer M�nnermannschaft in der 2. Kreisklasse aufgenommen. Das jedoch die Meister nicht gleich vom Himmel fallen, zeigten die damaligen Wettkampfergebnisse von 320 - 330 Punkten auf 100 Kugeln.

Man war sich bereits zu diesem Zeitpunkt im klaren, dass ein Leistungsschwung nur durch die F�rderung der Jugend und des Nachwuchses erreicht werden kann. So war es auch kein Zufall, dass die ersten Titel durch jugendliche Sportler errungen wurden.

Wolfgang Heinze war der erste �bungsleiter der Jugend. Solche Kegler wie Rainer Jahn, Heinz Steinberg, G�nther Hofmann, Hartmut Schober, Reinhard F�rster und andere wurden 3 mal hintereinander Mannschafts- Kreismeister und Reinhard Jahn schaffte den Junioren Kreismeister.

Nun folgten die Jahre der Stabilisierung und der weiteren Leistungsentwicklung. Die 1. Mannschaft stieg in die Kreisliga A auf und die Sektion Kegeln nahm einen festen Platz in der Sportgemeinschaft ein.

Und dann kam der verr�ckte und einmalige Einfall: "Wir bauen eine neue Kegelbahn mit einer modernen, automatischen Aufsetzanlage". Viele Lindenauer konnten sich bestimmt noch daran erinnern, dass es damals auch eine Reihe von Skeptikern gab. Kaum einer hatte schon einmal eine solche Anlage in Natura gesehen. Man muss schon sagen, ganz sch�nen Mut hatten in jener Zeit die Unentwegten. Es wurde ein Antrag zur Bereitstellung von Lottomitteln gestellt und los ging es.

 

Unter der Leitung von Herbert Goltsche - dem geistigen Vater der Anlage - schufen wiederum die Sportler, u.a. Wolfgang Heinze, Heinz Menge, Wilfried Schulze, Alexander Walther, H. Heduschka, Klaus K�ckritz Manfred Hannig, Peter Ort, in den Jahren 1967/68 diese f�r damalige Verh�ltnisse bewunderungswerte Anlage. Es war die 2. in der DDR gebaute und zugelassene. Selbst in der Zeit der Funktionsprobe, zweifelten noch viele am Gelingen dieser Bauma�nahme.

Die Sportfreunde W. Heinze, Heinz Menge und Wilfried Schulze k�nnten sich noch gut daran erinnern, dass sich vor dem ersten Wettkampf fast bis zum fr�hen Morgen bastelten und reparierten, um die erste  Bew�hrungsprobe zu bestehen. Es klappte und sie wurde bestanden. Besonders stolz waren alle, dass die Nationalmannschaft der DDR im Kegeln der Frauen, diese neue Anlage getestet hat und sie f�r gut und schnell befand.

Um die Anlage stabil betreiben zu k�nnen, waren noch Jahre des Verbesserns und �nderns notwendig. Ungez�hlt sich die Stunden, die f�r Wartung und Pflege aufgebracht wurden. Hierbei waren besonders die Sportfreunde Herbert Goltsche, Alexander Walther, Frank Nicklisch, Peter Ort und Manfred Klemm sehr aktiv und verdienstvoll.

Mit dem Errichten der automatischen Anlage entwickelte sich nicht nur der Leistungssport, sondern auch der Volkssport nahm einen bedeutenden Aufschwung. Viele Brigaden der Betriebe rings um Lindenau besuchten die Kegelbahn, um hier Sport zu treiben und um auch zu feiern und lustig und fr�hlich zu sein. Die Lindenauer Bahn hatte einen guten Ruf. Der damalige Einzelbahnrekord lag bei 511 Holz. Er wurde 1980 von Fred Nicklisch aufgestellt, der mehrmals bis auf 558 Holz verbessert wurde. Der Mannschaftsrekord lag bei 2911 Holz, erreicht am 19.01.1980 im Punktekampf gegen Turbine Senftenberg.

Neben der besseren Arbeit mit der Jugend und einer kontinuierlichen Trainingsarbeit geh�rte auch die Verbreiterung der Basis. Geh�rten der Sektion Kegeln im Jahre 1962 20 Mitglieder an, waren es 1972 schon 42 und 1982 65 Mitglieder. In der damaligen Zeit arbeiteten 5 Sportfreunde als �bungsleiter. Besondere Verdienste erwarben sich Adolf Ruhland, Heinz Menge, Meinhard Paulo und Lothar Nei�er.

In Vorbereitung auf des 40-j�hrigen Bestehens der Sportgemeinschaft, wurde die Bahn erneuert rekonstruiert und erhielt einen Kunststoffbelag. Der Staat stellte damals umfangreiche Mittel bereit. Die Einweihung erfolgte am 20. Juli 1989. Der Einzelrekord auf dieser neuen Bahn wurde auf 556 Leistungspunkte und der Mannschaftsrekord auf 5968 Leistungspunkte verbessert.

Dieser Mannschaftsbahnrekord wurde von den Sportfreunden Klaus K�ckritz, Lothar Nei�er, Frank Richter, J�rgen Gerlach, Rainer Korn und Heinz Steinberg in der letzten Spielserie 88/89 auf der alten Asphaltbahn in der Bezirksklasse �ber 200 Kugeln aufgestellt.

Im Jahre 1996 wurde die Kegelbahn einer umfangsreichen Rekonstruktion unterzogen. Es begann damit, dass im Fr�hjahr 1996 ein Ast das Dach der Kegelbahn durchschlug und auch die Zwischendecke besch�digte. Durch ein gro�z�giges Darlehen und Spenden vom Sportfreund Alexander Walther, konnte mit den umfangreichen Arbeiten begonnen werden. In der Zeit von April bis zur Einweihung am 13. September 1996 wurde eine neue Aufsetzanlage eingebaut und eine neue Zwischendecke eingezogen. Der Anlaufbereich und der Kunststoff wurden ebenfalls erneuert. Eine neue Wand zur Kegelbahn und neue Fenster wurden auch eingebaut. Bei dieser Aktion wurden 521 Stunden von 32 Sportfreunden unentgeltlich geleistet, wobei der Sportfreund J�rgen Gerlach mit 204 Stunden einen gro�en Anteil erbracht hat.

Im Jahre 1997 wurde mit der Neueinrichtung des nur notd�rftig reparierten Daches eine umfangreiche Sanierung und Modernisierung des Sozialtraktes begonnen. Erneuerung des Daches, Einbau einer �lheizung, Bau eines Saunaraumes mit Duschen, Erneuerung der Toiletten, Schaffung eines Lagerraumes und Modernisierung von K�che und Theke. Erneuert wurden wieder viele freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Fast t�glich sah man die Sportfreunde J�rgen Gerlach, Andr� G�nther, Silvio Nei�er, Bernd G�rtner, Carsten Schwarz und viele andere an der Kegelbahn arbeiten. Jedoch ohne die gro�z�gige Unterst�tzung vom Sportfreund Alexander Walther und der Firma "Heizungsbau Werner Herzog" w�re vieles nicht m�glich gewesen.

Einweihung der modernisierten Kegelbahn im September 1996